Als Hufpflegerin hat meine Frau wirklich schon viel gesehen. Aber mit am schlimmsten sind immer die vollkommen vernachlässigten Pferdehufe. Manch ein Besitzer tut sich da wirklich schwer. Daher hier mal eine kurze Anleitung.
Als Werkzeug benötigt man lediglich einen (oder mehrere) Hufkratzer (am besten einer mit kleiner Bürste an der anderen Seite) und eventuell eine größere Wurzelbürste. Zuerst mal sollte das Pferd bereitwillig den Huf geben. Das spielt sich nach einer Zeit aber meist gut ein. Ich habe mir zur Angewohnheit gemacht, vorne rechts anzufangen. Ich stehe parallel neben meinem kleinen Liebling, blicke nach hinten, lass meine rechte Hand von der Pferdeschulter zügig nach unter gleiten (dann merkt das Pferd schon worauf man hinaus will und ist nicht überrascht, wenn da plötzlich jemand an den Huf fasst) lege dann meine Hand um die Fessel und gebe das Kommando HUF. Der Rest ist eigentlich schnell erklärt. Mit dem Hufkratzer und/oder der Bürste die Wölbung säubern, Schmutz entfernen und eventuell einmal mit der Bürste drüber. Fertig. Wenn das Horn von außen ebenfalls verschmutzt ist, kann man da mit der Bürste auch einmal drüber gehen. Lediglich am Kronenrand sollte man etwas vorsichtiger sein. Ich ziehe da immer den Vergleich zum Nagelbett beim Menschen. Da sind wir ja auch empfindlich——also vorsichtig mit dem Kronenrand!
Was mir da (aus gegebenen Anlass) gerade noch einfällt. Hundekacke ist sehr „anhänglich“. Wenn Ihr die nicht richtig weg bekommt, keine Panik. Das ist bei mir oft auch so. Dann hilft (zumindest im Sommer) der Wasserschlauch weiter.
Wie ich oben schon angedeutet habe, Hufkratzer kann man ruhig mehrere haben. Denn die Hufe sollten schon mehrmals (beim ersten Kontakt mit dem Tier, vorm Reiten, nach dem Reiten und bevor man das Pferd wieder wegstellt) überprüft werden. Da ist nicht jedes mal eine komplette Reinigung nötig. Manchmal muss man gar nichts machen, sondern nur mal drunter schauen, manchmal auch nur einen Stein o.ä. entfernen. Ich habe mehrere Hufkratzer über die Reitanlage verteilt, so das ich „mal eben“ drunter schauen kann. Und wenn das Pferd an „Pfötchengeben“ gewohnt ist, freut sich auch der Hufschmied, Hufpfleger und nicht zuletzt der Tierarzt (von dem Ihr hoffentlich verschont bleibt, toi toi toi).
Wie immer freue ich mich über ein (positives) Feedback und verweise an dieser Stelle noch auf einen Artikel, der die gleiche Thematik behandelt.