Wie Ihr ja wisst, sind wir jetzt stolze Hundeeltern. Nene, Bronco soll und ist kein Kinderersatz für uns. Unsere Kinder (genau , genommen Kind) studieren und sind schon aus dem Haus. Aber trotzdem fühlt man sich als Besitzer eines Welpen in die Elternzeit zurückversetzt. Erziehung, Sauberkeit, gutes Benehmen, jeder Hundebesitzer und erst recht alle Eltern wissen genau wovon ich rede.
Als vorbildlicher Staatsbürger bin ich natürlich sofort los und habe mich informiert. Es wird ja so viel über Sachkundenachweis, Leinenzwang, Kampfhunde, usw. geredet, da kann einem juristischen Laien schon etwas schwindelig werden ;).
Aber eigentlich ist das ganze Prozedere recht einfach. Als erstes setzte ich mich mit meiner Versicherung in Verbindung, ob Hunde in der PHV (Privathaftpflichtversicherung) eingeschlossen sind. Neeee, sind sie natürlich nicht. Also mal eben online eine Hundehalterhaftpflicht abgeschlossen. Normalerweise bekomme ich nach ein paar Stunden eine Versicherungsbestätigung. Aber nicht bei einer Hundehalterhaftpflicht. Irgendwie reagieren bei dem Stichwort Hund alle etwas panisch ;). So auch die HUK24. Die teilten mir nämlich sofort mit, das KEIN vorläufiger Versicherungsschutz bestehe und ich doch bitte die Rasse mitteilen soll. Die hatten wohl Angst, ich hätte mir einen Kampfhund zugelegt. Ich habe denen dann mitgeteilt, das es sich um einen Mischling zwischen Hütehund und „großem Fragezeichen“ handelt. Das die Rasse des Vaters nicht bekannt ist, hat die HUK dann doch nochmal zum Nachfragen bewegt. Irgendwie alle etwas ängstlich. Aber nachdem ich denen noch ein paar Details geschildert habe war alles OK. Vielleicht lag es auch am Foto, welches ich denen gemailt habe ;).

kleiner Bronco

Soooo, Versicherungsschutz hatten wir nun. Weiter zum Einwohnermeldeamt. Bei der Stadt Herten wurde ich von einer sehr freundlichen (und wie ich später erfuhr auch tierlieben) Mitarbeiterin bedient. Die nahm die Sachen auf, den Versicherungsschein hatte ich zum Glück dabei, gechipt ist unser Bronco sowieso, Chipnummer hatte ich auch dabei———-alles in Butter.
Dachte ich zumindest. Einige Tage später wurde ich vom Ordnungsamt angeschrieben, das sie eine Kopie des Versicherungsscheins benötigen und ich einen Sachkundenachweis erbringen müsse. Liebe Stadt Herten, wofür habe ich eigentlich die Versicherungsunterlagen zur Anmeldung mitgebracht? Bei der Stadt weiß wirklich die linke Hand nicht was die Rechte macht. Egal, bekommen sie eben noch eine Kopie.
Und jetzt der Sachkundenachweis. Als erstes mal das LHundG von NRW besorgt und durchgelesen. Mensch Meier, was die Deutschen machen, machen sie wirklich gründlich. Hund mit mehr als 20 kg Lebendgewicht oder 40 cm Schulterhöhe gelten als „Große Hunde“. Bronco kommt da als Welpe natürlich noch nicht dran, wird aber sicherlich etwas größer und auch schwerer. Und da ich seit mehr als 3 Jahren keinen Hund gehalten habe, brauche ich jetzt einen Sachkundenachweis. Da hilft es auch nicht (ich habe gar nicht erst nachgefragt), das mein Großvater Rottweiler gezüchtet hat und ich bis zu meinem 10 Lebensjahr mit Rottweilern aufgewachsen bin. Ich bin Bj. 1960. Damals war so etwas noch möglich. Heute ein Kleinkind mit Rottweilern spielen zu lassen würde wohl Protestschreie aus allen Ecken verursachen. Aber zur Ehrenrettung meines Opas sollte ich an dieser Stelle vielleicht erwähnen, das ich NICHT mit ALLEN Hunden spielen durfte. Ich erinnere mich deutlich an Anka, die fest zum Haushalt gehörte und auch mehrmals Junge hatte. Das war ein absoluter Schmusehund und mein bester Spielkamerad. Mein Opa hatte damals auch einen Rüden, den ich nicht anfassen durfte und von dem ich mich unbedingt fernhalten mußte. Heute weiß ich, das das wohl der Rudelführer war. Aber auch der war mir gegenüber immer lieb, andere Leute sind ihm lieber aus dem Weg gegangen.
Aber zurück zum Thema, hilft alles nichts, ich brauche einen Sachkundenachweis. Im Internet findet man ja genügend Fragenkataloge aus allen Bundesländern. Da ist wirklich nichts besonderes dabei. Die Fragen sollte jeder Hundehalter beantworten können. Wobei ich in einem Fragenkatalog aus Bayern doch ernsthaft die Frage nach der üblichen Schwangerschaftsdauer bei Hunden gefunden habe. Die hätte ich wirklich nicht beantworten können. Falls jemand aus Bayern dies liest, ca. 63 Tage ist die richtige Antwort. Aber ansonsten sind die Fragen recht sinnvoll und aus dem Leben gegriffen. Das einzige, was in diesem Zusammenhang wirklich ärgert, sind die 36 Euro, die der Sachkundenachweis beim Tierarzt kostet. Aber der Tierarzt muß ja auch von etwas leben. Für alle die es interessiert möchte ich an dieser Stelle noch auf einen Artikel zum Sachkundenachweis aufmerksam machen.